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Geschichte

100 Jahre UOV Bremgarten 1918 - 2018

Gründungsurkunde

Es lebte eine harte und düstere Zeit und der 1.Weltkrieg war gerade zu Ende. Ängste und Kriegs-Nachwehen bedrückten die Bevölkerung sehr stark. Heute ist zu vermuten, dass gerade diese Umstände Feldweibel Gygax dazu bewegte, am Sonntag, 24. Februar 1918 um 15:00h im Gasthof „zur Sonne“ in Bremgarten 26 Getreue zur „Konstitutionellen Versammlung“ einzuladen. Der  Grundstein zur Vereinsgründung mit genauem Wortlaut: „Unter-Offiziers-Verein aller Waffen Bremgarten“ war gelegt. Allgemeine persönliche Kampfwertsteigerung und ausserdienstliche Kameradschaft waren mitbestimmende Gründungsfaktoren. Als Ziele wurden verbrieft: die ausserdienstliche Weiterbildung, die Förderung des Schiesswesens, Armeevortrags-Veranstaltung sowie die Durchführen von militärischem Vorunterricht für angehende Soldaten, sogenannte „Jungwehrkurse“ .

1918, im ersten Vereinsjahr, kämpfte die Bevölkerung gegen allerlei Widrigkeiten. So grassierte eine landesweite Grippeepidemie, ein allgemein erlassenes Versammlungsverbot und im November fand der noch heute berüchtigte Generalstreik statt. Trotzdem konnten dank militärischer Bewilligung zwei interessante Vorträge über „Geniedienst“ und „Moderner Infanterie-Angriff“ durchgeführt werden. Ein geplantes Übungsschiessen mit Pistolen und Revolver musste jedoch infolge nicht erhaltener Munition abgesagt werden.  

Dank hervorragender Protokollierung und Erhalt der handschriftlich geführten Vereinsbücher (ab 1964 mit erster Schreibmaschine), sind alle Vorkommnisse genau belegt, teilweise sogar mit Zeitungsauschnitten dokumentiert. Heute eine wertvolle Vereinschronik. Im ersten Jahresbericht waren 45 Aktiv-  und 11 Passivmitglieder zu verzeichnen. Im ersten Kassabericht wurde vermerkt: „…die Jahresrechnung verzeigt bei Fr.248.80 Einnahmen und Fr.231.45 Ausgaben ein Aktivsaldo von Fr. 17.35 “.

1918: erster Jahresbeitrag Fr. 3.--

An der Vorstandsitzung vom 6.März 1919 im Gasthof Ochsen bemerkte Kassier Nauer: „….dass die Kasse eine bedenkliche Leere aufweise….“ jedenfalls wurde der Jahresbeitrag zwei Jahre später auf Fr. 4.- erhöht, dann aber erst wieder im 1947 auf Fr. 5.- Heute liegt der Jahresbeitrag bei CHF 30.--/Mitglied und das seit über 30 Jahren unverändert.

Am 23. August 1936 konnte man mit grossem Stolz die erste Vereinsfahne (Bremgarter Löwe/Wappentier in rot auf weissem Hintergrund) an der Festversammlung mit Fahnenweihe gebührend einweihen.

1958: Mitgliederbestand 80 Wehrmänner, aktive Vereinsphase

Als eigentliche Blühtezeit des UOV Bremgarten sind etwa die 60er und 70er Jahre unter Präsident Kpl Otto Stierli zu bezeichnen. An kantonalen Übungen und eidgenössischen Wettkämpfen nahmen teilweise 2 bis 3 Patrouillen vom UOV Bremgarten teil. Zahlreiche Ehrenmeldungen Kränze,  Zinnkannen und Becher wurden nach Hause mitgenommen. Einige Siegestrophäen sind bis heute im Bollhaus erhalten geblieben.

1964: Übernahme Bollhaus

Gemäss Protokoll der 46.GV konnte der UOV „…nach langwierigen Verhandlungen mit dem Stadtrat Bremgarten...“ das leerstehende, verlotternde Bollhaus (anno domini 1579) unter strengen Auflagen als Übungs- und Vereinslokal übernehmen. Erster Hüttenwart war Gfr. Paul Stettler. Nebst der vielen Fronarbeiten war das Material für umfangreiche Renovationsarbeiten jedoch nicht gratis zu beschaffen. In der Folge musste der Mitgliederbeitrag auf Fr.10.— erhöht werden. Aus eigener Kraft wurde das Bollhaus im Verlaufe der Zeit fachgerecht renoviert und stetig verschönert. Im Jahre 2013 wurde durch Gfr. Alois Oberthaler, Malermeister,  im 1.Stock ein sehr schönes Wandgemälde „Bremgarter Schütze und Reisläufer“ gemalt. Im Parterre musste die bescheidene Küche etwas erneuert werden. Der Unterhalt des Bollhaus war neben den militärischen Übungen generell eine  mitbestimmende Ausrichtung  in der Vereinstätigkeit. Stets wurde getreu überliefert, dass es eine grosse Ehre sei, das Bollhaus, eines der schönsten Gebäude der Stadt Bremgarten, zu benutzen und zu unterhalten.

Sehr beliebt und bekannt ist bei vielen Marktbesuchern das „Bollhuus-Beizli“, das jeweils am Oster- und Pfingstmärt durch den UOV Bremgarten bewirtet wird. Traditionell mit Menüs aus der Militärküche „heisser Beinschinken“ und „Pot au Feu“.

1990: Unteroffiziersverein ein Überlebenskampf

Seit den 90er Jahren, dem Zerfall der Sowjetunion und Ende des “kalten Krieges“ bekundete der UOV-Bremgarten immer mehr Mühe, aus dem aktiven Militärdienst austretende Soldaten, Unteroffiziere als Mitglieder zu rekrutieren. Trotzdem ist die gegenwärtige Mitgliederzahl seit 10 Jahren konstant bei beachtlichen 32 Mitgliedern. Ein grosser Meilenstein in der interessanten und vielseitigen Vereinschronik wird im Jahr 2018 sein: das 100-jährige Jubiläum.

UOV-Bremgarten

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